Schuld #2

Confiteor … quia peccavi nimis cogitatione, verbo, opere et omissione:
mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa…

Ich bekenne … ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken
durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld …

Nie verendende Schuld.

Das ist solche, bei der es nicht einmal zu der Frage kommt, sich zu entschuldigen. Bei denen es keine Instanz zur Entrichtung dieser gäbe.

Das ist solche, bei denen man zurückbleibt, das Geschehene unveränderbar in Stein geschrieben steht.

Das ist solche, die niemand mit verstehen, mitfühlen wird. Und es nie zu haben haben darf.

Es ist etwas, das nicht hätte geschehen sollen.

Eine Wahl, die man hatte, die man falsch gewählt hatte.

Sodass das Gewählte auch bloß als Falsches erkannt wird – im Nachhinein, viel zu spät.

Dort liegt sie, die Sünde, die Schuld, ausgebreitet, wie auf einem Altar, dir das Herz zerreißend.

Und jeder Moment, den du daran denkst, steigen heiße Tränen in dir auf.

Doch sie nützen nichts.

Dieser inszenierte Anblick ist ein Spiegel für den Schmerz, der sich seither in das Herz gräbt.

Leid und Sterben eines Wesens, dessen einzige Hoffnung du gewesen warst. Und du hast versagt. Hast mit deiner Wahl keine andere, gute Rolle gespielt. Hast die Pflicht, die Not verkannt.

Doch weder Unaufmerksamkeit, noch andere Gründe, können die Wahrheit verdrängen, dass einzig du die Schuld trägst.

Und das weißt du.

Weiß ich.

Und damit wirst du leben müssen.

Und damit lebe ich.

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